Dr. Harry Marnitz entwickelte um die Mitte des letzten Jahrhunderts ein komplexes Therapiekonzept für verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparates. Es handelt sich um eine Kombination aus gezielter Tiefenmassage an Muskulatur, Sehnen, Bändern und Gelenken mit integrierten speziellen Dehnungen, manueller Therapie und Krankengymnastik.

Dr. Marnitz beobachtete, dass krankhafte Veränderungen im Wurzelgebiet (Wirbelsäule) zu reflektorischen Veränderungen in den zugehörigen Segmenten der Peripherie (Extremitäten) führen. Dies trifft auch umgekehrt zu: Veränderungen an der Peripherie unterstützen die zentrale Beschwerde durch ständige zentripetale Störreize. Die Grundlage seiner Forschungen war der Ausspruch des Neurotherapeuten Dr. Peter Dosch, der zu Beginn des letzten Jahrhunderts meinte: "Wir wissen, dass auf jeden von innen oder von außen kommenden Reiz das ganze Segment antwortet mit allen seinen Teilen, wenn auch nicht gleichzeitig und nicht gleich stark." Die krankhaften, reflektorisch veränderten Zonen in der Peripherie (an den Extremitäten), die durch eine Erkrankung im Wurzelgebiet (Wirbelsäule) entstanden sind, nannte Dr. H. Marnitz "Schlüsselzonen".

Die von ihm entwickelte Therapie wurde daher unter dem Namen "Schlüsselzonenmassage" bekannt. Forschungen haben bewiesen, dass man über die Behandlung dieser Zonen zuverlässiger und schneller als mit anderen Methoden Störungen im Wurzelgebiet therapeutisch beeinflussen kann. Eine Zielsetzung ist es also, über die Behandlung dieser Schlüsselzonen einen zentripetalen Heilreiz zu setzen um die Störreize zu unterbrechen und zu stoppen. Damit ermöglicht man dem Gewebe im Wurzelgebiet eine fehlreizfreie Zeit, die es zur Erholung und Heilung braucht.

Indikationen

Es gibt keine absoluten Indikationen, sondern allgemeine Indikationsgebiete entsprechend der Befunderhebung:
  • Funktionelle Bewegungseinschränkungen auf Grund tendomuskulärer Dystonie
  • Arthromuskuläre Beschwerden des Bewegungsapparates mit Hartspannzonen
  • Tendomyosen und damit verbundene Schmerzen (Kopfschmerz, Lumbalsyndrom, Schulterschmerz, ...)
  • Posttraumatische und /oder postoperative Funktionsstörung des Bewegungsapparates
  • Begleitbeschwerden am Bewegungsapparat bei Lymphödempatienten